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Stabwechsel in Ungarn

Die Jährliche Konferenz Ungarn tagte vom 14. bis 17. April 2016 in Budapest. Herausragender Moment war dabei die Übergabe der Leitungsverantwortung von Superintendent István Csernák zu seinem Nachfolger László A. Khaled.

István Csernák (62) kann auf 20 Dienstjahre als Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Ungarn zurückblicken. Es waren Jahre wertvoller Begegnungen und bedeutender Entwicklungen, von denen einige während der offiziellen Verabschiedung am Samstagabend in Erinnerung gerufen wurden. Tags darauf wurde sein Nachfolger László A. Khaled (36) in einem festlichen Gottesdienst als neuer Superintendent eingesetzt. An beiden Anlässen waren Vertreter der Reformierten Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Römisch-katholischen Kirche, der Baptisten, der Heilsarmee und auch der politischen Behörden anwesend – und alle betonten die gute Zusammenarbeit mit der EMK.

Mit 45 anwesenden Personen war die Jährliche Konferenz sehr überblickbar. Es trug mit dazu bei, dass die Tage geprägt waren von guten Begegnungen und Gesprächen, berührenden gottesdienstlichen Feiern und einer herzlichen Gastfreundschaft. Und waren die Vertreter anderer Kirchen Ausdruck des ökumenischen Engagements der EMK, so brachten Gäste aus der Schweiz, aus Deutschland und aus den USA die internationale Verbundenheit der Kirche zum Ausdruck.

Die EMK in Ungarn ist missionarisch sehr aktiv – das wurde ganz besonders auch im Bericht des Missionsrates deutlich, der viele ganz unterschiedliche Initiativen bündelt: Arbeit mit Frauen, Jugendlichen und Kindern, Arbeit mit Roma, internationale Partnerschaftsbeziehungen und eine vielfältige Medienarbeit (Publikation von Zeitschriften und Büchern, Produktion von Radio- und Fernsehsendungen). Es ist beeindruckend und erfreulich, welch qualitativ hochwertige Arbeit von einer vergleichsweise kleinen Zahl an engagierten Menschen geleistet wird.

Zwei besondere Beispiele des missionarischen Engagements: In der Roma-Gemeinde von Alsózsolca herrscht eine Aufbruchstimmung. Ihr kontinuierliches Wachstum hat dazu geführt, dass sie inzwischen zur grössten Gemeinde der EMK in Ungarn geworden ist. Das wird unterstrichen durch ein schönes neues Kirchengebäude mit Gemeinschaftsräumen, zu dem auch der Staat einen substanziellen finanziellen Beitrag leistete, an den allerdings ein sozialer Auftrag geknüpft war. So wurden in der Folge unter anderem vier Waschmaschinen angeschafft, sodass die Menschen von Alsózsolca heute eine Möglichkeit haben, ihre Kleider zu waschen.

Auch die von der EMK übernommene Forrai-Privatschule wächst kontinuierlich. Im Herbst 2016 werden noch einmal neue Klassen eröffnet werden können, was die Schule an räumliche Kapazitätsgrenzen bringt. Die EMK leistet dort nicht nur einen wichtigen seelsorgerlichen und religionspädagogischen Dienst, sondern versucht auch bewusst, mit jungen Menschen unterwegs zu sein, die teilweise kaum einen Bezug zu einer Kirche haben. Auf diesem Hintergrund ist es kein Zufall, dass für die Jährliche Konferenz 2017 als Themenschwerpunkt die «Generation Z» (junge Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden) gewählt wurde.

Tamás Szuhánszki wurde neu zum Lokalpastor der EMK in Ungarn gewählt, Daniel Vadászi wird im Herbst ein Praktikumsjahr beginnen.

Quellen: Armin Camastral, Bischof Patrick Streiff, Urs Schweizer
Datum: 20. April 2016