Logo

Glauben teilen in Ungarn

Die EMK in Ungarn traf sich vom 25. bis 28. April 2019 zur Jährlichen Konferenz in Óbuda. Dort feierte sie zugleich das zwanzigjährige Bestehen des neuen Kirchengebäudes.

Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Eine neue Generation von Pfarrpersonen und Verantwortlichen in der Laienarbeit ist herangewachsen. Jedes Jahr geht auch eine der älteren Pfarrpersonen in den Ruhestand, und es ist ein grosses Geschenk, dass immer wieder junge Menschen den Ruf ins Predigtamt hören und sich ausbilden lassen. 
 
Unvorstellbar wäre wohl vor 20 Jahren auch gewesen, dass einmal zwei grossen Schulen in Budapest zur EMK gehören würden – die Forrai-Schule und die Schola Europa. Und nun wurde vor einem Jahr die Trägerschaft für die zweite dieser Schulen, die Schola Europa, übernommen. Auch hier war der Impuls von der Schule ausgegangen. Diese kontaktierte die EMK, nachdem sie von den guten Erfahrungen nach der Übernahme der Forrai Schule vor gut fünf Jahren gehört hatte. Die Direktorin der Schola Europa bat nun sogar darum, dass der Eröffnungsgottesdienst der Jährlichen Konferenz mit einer Predigt des Bischofs in «ihrer» Schule stattfinden würde. Auch das Fernsehen kam zu diesem Gottesdienst und interviewte anschliessend die Direktorin, den Schulseelsorger Kristóf Sztupkai und den Bischof. 
 
Beide Schulen bieten Ausbildungen auf Fachhochschulstufe an, die eine vorwiegend in künstlerischer Ausrichtung, die andere mehr im IT- und Kommunikationsbereich. Daneben sind sie aber auch in einem Prozess des Ausbaus der Angebote auf Gymnasialstufe. Auf dieser Stufe kann die Kirche auch Religionsunterricht erteilen. In der Forrai-Schule sind es über 350 Jugendliche, in der Schola Europa eine erste Gymnasialklasse, wobei jedes Jahr eine bis zwei Klassen neu dazukommen sollen. Die Kirche erreicht so über die beiden Schulen mehr Jugendliche als durch ihre gesamte übrige Arbeit mit Jugendlichen im Land. Manche Eltern senden ihre Kinder bewusst wegen der kirchlichen Trägerschaft in diese Schulen, aber manche Kinder und deren Eltern haben auch überhaupt keinen kirchlichen Hintergrund oder irgendwelche kirchliche Erfahrungen. Das gibt neue Möglichkeiten, das Evangelium mit jungen Menschen zu teilen.
 
In den letzten Jahren wurde auch in den Gemeinden und mit landesweiten Angeboten die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgebaut. Es begann mit der Arbeit mit Teenagern, später mit Konfirmandenlagern. In diesem Jahr beschloss die Jährliche Konferenz, regelmässige Angebote für junge Erwachsene, ledig oder frisch verheiratet, zu gestalten. Alle jüngeren Pfarrpersonen und auch die Theologiestudenten sind in solchen Angeboten engagiert. Gemäss dem Motto der diesjährigen Konferenz «Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an» (Offenbarung 3,20) werden junge Menschen ermutigt, ihr Leben Jesus Christus anzuvertrauen und einzuüben, was es heisst, ihm nachzufolgen. Sie werden auch darin gefördert, selber in Diensten in der Gemeinde Verantwortung zu übernehmen.
 
Die nächste Tagung der Jährlichen Konferenz wird vom 4. bis 7. Juni 2020 wiederum in Budapest stattfinden.
 
Quelle: Bischof Patrick Streiff, Zürich (Schweiz)