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Zur Ehre Gottes

Vom 25. bis 27. Mai 2018 fand in Bratislava (Slowakei) die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Tschechien-Slowakei der Evangelisch-methodistischen Kirche statt.
 
Zur methodistischen Identität gehört die grenzüberschreitende Verbundenheit. Das kommt in der gemeinsamen Jährlichen Konferenz der EMK in Tschechien und der Slowakei auf besondere Weise zum Ausdruck. In jedem Land gibt es einen eigenen Distrikt, der die jeweiligen geschäftlichen Angelegenheiten eigenständig regelt. So bleibt an der Jährlichen Konferenz, die abwechselnd in Tschechien und der Slowakei stattfindet, nebst der Diskussion einiger Berichte viel Zeit für Austausch und gemeinsames Feiern.Die diesjährige Tagung in Bratislava begann denn auch mit einem feierlichen Abendmahlsgottesdienst zum Konferenzthema «Gottes Herrlichkeit erfüllt die ganze Welt!» (Jesaja 6, 3)
 
Bereits in den Berichten der Superintendenten waren die unterschiedlichen Hintergründe der beiden Distrikte deutlich zu spüren. Superintendent Petr Procházka unterstrich die wichtige Rolle, welche der Dienst an Kindern, Jugendlichen, jungen Familien sowie an benachteiligten Menschen im weitgehend säkularisierten Tschechien spielt. Dank des Studienprogramms für Laien eröffnen sich neue Möglichkeiten für wertvolle Dienste von Lokalpastorinnen und -pastoren. Es gelte in diesem Zusammenhang die Augen offen zu halten für Leute, die dazu berufen sein könnten. 
Zur schon seit einigen Jahren aktiven englischsprachigen Gemeinde in Prag ist 2017 auch eine russischsprachige Gemeinde hinzugekommen. Ihr gehören sowohl Russen als auch Ukrainer an, was auch ein eindrückliches Zeichen der Versöhnung setzt.
Da sich der Staat wie vereinbart langsam aus der bisherigen Mitfinanzierung zurückzieht, ist die Kirche auf dem Weg zur Selbstfinanzierung. Ein grosser Dank ging an die Gemeinden, welche die Arbeit zunehmend selber tragen und auch beginnen, Rücklagen zu bilden.
 
Die Arbeit in der Slowakei hat, so Superintendent Pavel Procházka, Missionscharakter. Relativ klein sind die Mitgliederzahlen, die Anzahl der Menschen in den Gottesdiensten, das kirchliche Eigentum – aber auch die Eigenfinanzierung. Die EMK in der Slowakei ist deshalb dankbar für die internationale Solidarität, welche Projekte und Mitarbeitende mitzutragen hilft (in diesem Zusammenhang wurde auch Connexio, das Netzwerk für Mission und Diakonie der EMK in der Schweiz und in Frankreich, erwähnt). Die Pastorinnen und Pastoren leisten bei geringen Löhnen und unter schwierigen Bedingungen einen aufopfernden Dienst. 
Eine grosse Schwierigkeit ist die Abwanderung vieler Menschen vom Osten nach dem Westen des Landes – aus wirtschaftlichen Gründen. Zwar gibt es auch Zuwanderung aus anderen Ländern (z.B. Serbien), aber auch diese Leute ziehen eher in die wirtschaftlich stärkeren Gebiete, um dort Arbeit zu finden.
Nebst den Gemeinden in schwierigen Situationen gibt es aber immer wieder auch ermutigende Aufbrüche. Auch Schulungskurse für engagierte Mitarbeitende fehlen nicht, und die Kommunikation mit den staatlichen Autoritäten ist gut: Die Stimme der Kirche wird gehört. Schliesslich ist auch die Zusammenarbeit mit den anderen Kirchen erfreulich.
 
Den Abschluss der Tagung bildete erneut ein feierlicher Abendmahlsgottesdienst. In diesem Gottesdienst wurde Pavel Procházka für seinen langjährigen Dienst als Pastor und Superintendent der EMK in der Slowakei gewürdigt. Danach setzte Bischof Patrick Streiff den neuen Superintendenten Stefan Rendos ein. Dieser wird im ersten Jahr von der bisherigen Superintendentin in Serbien, Pastorin Ana Palik-Kuncak, begleitet werden.
 
Vreni Wirth, Laienpredigerin in Chur und Delegierte der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika, freute sich nicht nur über die Gastfreundschaft und die Begegnungen mit diesen Glaubensgeschwistern. «Ich war und bin sehr beeindruckt von der Treue dieser Menschen, wie sie in schwierigen Zeiten durchgehalten haben und beim Aufbau der Kirche in beiden Ländern ihr Bestes geben - zur Ehre Gottes.»
 
Quelle: Vreni Wirth, Chur / Sekretariat des Bischofs Patrick Streiff, Zürich

Foto: Miroslav und Pavel Prochazka (links), Stefan Rendos (rechts)