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Sommerzeit - Urlaubszeit

Während an einigen Orten die Sommerferien noch gar nicht begonnen haben, sind die Schulen in Makedonien schon seit Anfang Juni geschlossen. Grund genug also, alles, was auch nur ansatzweise nach Schule aussehen könnte, zu meiden, bis es im September wieder losgeht? Nicht die Kinder der Romaschule in Ohrid!

Das «Miss Stone»-Zentrum in Strumica, ein nach einer amerikanischen Missionarin benanntes sozialdiakonisches Werk der EMK in Makedonien, leistet eine umfassende Hilfe: «Essen auf Rädern» für 160 bedürftige Menschen, individuelle Sozialhilfe (z.B. Medikamente oder Brennholz), eine tägliche Essensausgabe an 50 am Rand der Gesellschaft lebende Menschen in Radoviš und ein Hauspflegeprojekt in Strumica sind vier Beispiele dafür. Im neuesten Newsletter des «Miss Stone»-Zentrums schreibt Christina Cekov über diese Dienste – und auch über die beeindruckende Arbeit der Romaschule in Ohrid:
 
«Nachdem fast alle unsere Kinder die reguläre Schule mit Hilfe der exzellenten Förderung durch unsere Romaschule gut bewältigt haben und zur Überraschung der Lehrer gute Zeugnisse erhielten, sind seit Anfang Juni knapp drei Monate Ferien. Deshalb hat nun wieder die sehr beliebte Sommerschule begonnen. 26 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, in drei Altersgruppen aufgeteilt, erhalten täglich von Montag bis Freitag in 9 Fächern Unterricht. Es werden auch Ausflüge und Sportfeste organisiert, und es kommen noch andere Fächer dazu, die ihnen viel Spass machen. So erhalten die Kinder zum Beispiel Musikunterricht und Unterricht in Verkehrserziehung. Die älteren Schüler erhalten theoretischen Unterricht für den Führerschein.
 
Die Kinder erfahren viel über gesunde Ernährung und lernen, wie Mahlzeiten günstig zubereitet werden können, da sie zuhause kam je einmal gekochtes Essen bekommen. So kochen und essen sie zusammen in der Schule und haben viel Spass dabei.
 
Die älteren Mädchen haben zusätzlich die Möglichkeit, die Beratungsstelle für Roma-Mädchen zu besuchen, die zweimal pro Woche in den Schulräumen stattfindet. Sie bietet den Teenagern mit interessanten Themen, Gesprächen und Hilfsangeboten eine alternative Lebensperspektive zu den Kinderehen ihrer Eltern und dem daraus resultierenden schwierigen Leben unter miserablen Lebensbedingungen.»
 
Überschrieben ist dieser Bericht mit «Die Sommerschule hat wieder begonnen!». Auf den ersten Blick tönt dies nach einer administrativen Vollzugsmeldung. Aber dann wird klar, dass es um mehr geht: um das Öffnen einer Tür zu einer hoffnungsvollen Zukunft.
 
Quelle: Christina Cekov, Strumica (Makedonien) / Sekretariat des Bischofs, Zürich