Logo

Neue Hoffnung für Roma in Schweden

Die meisten methodistischen Gemeinden in Schweden haben sich mit anderen Gemeinden zur neuen Equmeniakyrkan vereinigt. Jene in Östersund gehört aber nach wie vor zur EMK.

Die kleine evangelisch-methodistische Gemeinde im nordschwedischen Östersund versteckt sich nicht. Vielmehr versucht sie unter der Leitung von Arne und Ulla-Gun Ångman, zweier früherer Missionare in Sierra Leone, durch einen engagierten und vielseitigen Dienst in der Gesellschaft Gutes zu bewirken – schon seit vielen Jahren. Ulla-Gun war als Missionarskind in Cambine (Mosambik) aufgewachsen und kehrte schon mehrmals dorthin zurück, und gegenwärtig betrachtet die EMK-Gemeinde in Östersund die Arbeit in Cambine als «ihr» Missionsprojekt, das sie unterstützen möchte.

Ein Schwerpunkt des Dienstes der EMK-Gemeinde in Östersund ist seit einiger Zeit jenen Menschen gewidmet, die als Flüchtlinge und Migranten nach Schweden kommen. Als die Verantwortlichen der Gemeinde entdeckten, dass eine grosse Gruppe von Roma aus Bulgarien und Rumänien in die Stadt gekommen war, begannen sie zu handeln. Sie versuchten, zu den in den Strassen von Östersund bettelnden Roma eine Beziehung aufzubauen, ihre Kultur kennenzulernen und auch mehr über ihren Hintergrund in Bulgarien zu erfahren.

Die Unterstützung des Fonds Mission in Europa erlaubte ihnen, ihren Dienst auf eine neue Stufe zu heben. Unter anderem wurde es dank der europäischen Vernetzung für die schwedischen Verantwortlichen möglich, mit Methodisten in Bulgarien, die ebenfalls mit Roma unterwegs sind, in einen persönlichen Kontakt zu treten und aus erster Hand zu lernen, wie ein Dienst mit Roma auf eine möglichst effektive und kulturell einfühlsame Weise gestaltet werden kann.

Anfänglich war die Arbeit mit den Roma in Östersund klein und niederschwellig – es ging in erster Linie darum, Beziehungen aufzubauen, Dusch- und Waschgelegenheiten anzubieten und Tischgemeinschaft zu pflegen. Da Roma-Migrantinnen und -Migranten nicht an den offiziellen, von der schwedischen Regierung angebotenen Sprachkursen teilnehmen dürfen, wurde sehr schnell die Notwendigkeit deutlich, ihnen das Erlernen der schwedischen Sprache zu ermöglichen. Deshalb wurde begonnen, wöchentliche Abend-Sprachkurse durchzuführen. Ausserdem wurden Kreativ-Workshops gestartet, durch welche die Teilnehmenden eine Möglichkeit erhalten, durch die Herstellung und den Verkauf von Näh- oder anderen handwerklichen Arbeiten ein Einkommen zu erzielen.

Schliesslich umfasst der Dienst auch ganz praktische Unterstützung auf dem Weg zur Eigenständigkeit; so wird Hilfe bei der Arbeits- und Wohnungssuche angeboten, und die Roma werden im Hinblick auf ihre Integration in die schwedische Gesellschaft ermutigt und begleitet.

Die Beziehungen zu den Roma in Östersund sind tiefer geworden. Und deshalb soll das Engagement auch weitergehen, wie Ulla-Gun und Arne Ångman zum Ausdruck bringen: «Wir werden weiterhin tun, was wir können, um die Roma in Schweden zu unterstützen. Und wir beten, dass Gott uns lehrt und zeigt, wie wir dies künftig bestmöglich tun können.»

Quelle: Fonds Mission in Europa
Datum: 6 Juli 2016