Die Jährliche Konferenz Ungarn-Rumänien der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) tagte von 8. bis 10. Mai 2025 in Cluj-Napoca (Rumänien). Die Tagung endete mit einem Gottesdienst am 11. Mai 2025 in Budapest (Ungarn).
Schon die letztjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Ungarn-Rumänien war eine historische – es war die erste offizielle Tagung der neu aus diesen beiden benachbarten Ländern bestehenden Jährlichen Konferenz. Nun wurde erneut Geschichte geschrieben, fand diese Tagung doch erstmals in Rumänien statt – in einer Stadt übrigens, die historisch stark ungarisch geprägt ist. Durch gegenseitige Besuche einzelner Gruppen sowie durch die Gestaltung einer gemeinsamen Versammlung für die Pfarrerinnen und Pfarrer war die Verbundenheit im vergangenen Jahr gestärkt worden. Und es ist nicht zuletzt auch die überaus engagierte und vielseitige Arbeit mit Roma, welche die beiden Distrikte miteinander verbindet.
«Hier bin ich, sende mich!» Diese Aussage aus Jesaja 6, 8 stand als Leitspruch über der Jährlichen Konferenz. Gottes Liebe gilt allen Menschen. Das ist uns klar. Aber wie kommt diese Liebe bei Menschen an? Nun, sicher auf verschiedenen Wegen - oft aber durch andere Menschen, die bereit waren und sind, sich von Gott senden zu lassen.
«Ich habe schon lange überlegt, wie wir die Missionsarbeit von Robi in unseren Strukturen verankern können», sagte Rares Calugar, Superintendent im Distrikt Rumänien. Er meinte damit die Arbeit von Róbert Lakatos in Salacea, Albis und Valealuimihal unter ungarischsprachigen Roma. Der ehemalige Roma-Musiker, der nach einem Berufungserlebnis in einer Roma-Gemeinde mitarbeitete und ihr schliesslich als Pastor diente, wurde von der Konferenz als Lokalpastor beauftragt.
Dass die EMK in beiden Ländern leicht wächst, ist Grund zur Freude – und widerspiegelt auch das grosse Engagement vieler. Superintendent Rares Calugar erwähnte in diesem Zusammenhang insbesondere das Unterwegssein mit Minderheiten und marginalisierten Gruppen (in Rumänien sind dies nicht nur Roma, sondern ganz stark auch aus der Ukraine geflohene Menschen). Er unterstrich dabei, dass es nicht in erster Linie um ein Engagement FÜR diese Menschen gehe, sondern um eines MIT ihnen.
Im Distrikt Ungarn wurde Dániel Vadászi als Lokalpastor für die Gemeinde in Szekszárd beauftragt. Die Delegierten waren dazu am Samstag nach Budapest gereist, um Dániels Beauftragung und die Ordination von Kristóf Sztupkai zum Ältesten der EMK in einem Gottesdienst in der Gemeinde Budapest-Pest feiern zu können. In diesem bewegenden Gottesdienst mit wunderbarer Musik legte Bischof Stefan Zürcher das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter aus. In seiner einfühlsamen Predigt zu Lukas 10,25-37 lud er dazu ein, Gott als den Barmherzigen Samariter zu sehen: Es ist Gottes Liebe, die unsere Wunden verbindet, wenn wir «unter die Räuber gefallen» sind. Gott hebt uns auf und trägt uns. Gott zahlt für unsere Heilung und Pflege - koste es, was es wolle. Diese Liebe weckt auch in uns den Wunsch, Gottes Liebe weiterzugeben. Diese Liebe macht uns bereit dazu, uns senden zu lassen und anderen Menschen zum oder zur Nächsten zu werden.
Gottes Liebe gilt allen Menschen. Das ist uns klar. Es gibt viele Gründe, Gott zu danken für die Methodistinnen und Methodisten in Ungarn und Rumänien, die sich senden lassen, damit die Liebe Gottes bei vielen Menschen ankommt.
Quelle: Pastor Martin Obermeir-Siegrist, Gastdelegierter aus Österreich / Urs Schweizer, Assistent des Bischofs, Zürich