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Bulgarien und Rumänien haben beschlossen, die EMK zu verlassen

Bischof Dr. Patrick Streiff hat in einem offiziellen Schreiben vom 7. April 2022 dazu Stellung genommen, dass Bulgarien und Rumänien beschlossen haben, die EMK zu verlassen:
 
«Die provisorische Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Bulgarien und Rumänien fand vom 31. März bis 2. April in Varna, Bulgarien, unter meiner Leitung als Bischof der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa statt.
Die Mitglieder der provisorischen Jährlichen Konferenz der EMK in Bulgarien und Rumänien stimmten - ohne rechtliche Grundlage in der Kirchenordnung und in einer Sitzung unter der Leitung von Superintendent Daniel Topalski - einstimmig für die Trennung von der EMK und den Beitritt zur «Global Methodist Church» bei deren Gründung am 1. Mai 2022.
Die Kirche in Bulgarien will diese Resolution sofort umsetzen. Die Kirche in Rumänien will einen gegenseitig respektvollen Weg finden, die EMK so bald als möglich zu verlassen.
 
Hintergrund:
Eine Jährliche Konferenz der EMK ist das grundlegende Organ (Synode) der Kirche, aber kein autonomer Organismus. Sie ist ein Teil einer umfassenderen Verbundenheit von Konferenzen. Die Kirchenordnung regelt alle kirchlichen Belange und erlaubt einer Jährlichen Konferenz ausserhalb der USA, über den Austritt aus der EMK abzustimmen (Paragraph 572), aber ein solcher Schritt muss von der jeweiligen Zentralkonferenz und allen ihren Jährlichen Konferenzen sowie von der Generalkonferenz auf weltweiter Ebene genehmigt und bestätigt werden.
Alle Delegierten der Jährlichen Konferenz hatten eine Resolution zur Trennung von der EMK und zum Beitritt zur «Global Methodist Church» erhalten. In der Resolution hieß es ausdrücklich, dass die Trennung nicht auf der Grundlage des oben genannten Paragraphen erfolgen soll. Als vorsitzender Bischof habe ich der Jährlichen Konferenz erklärt, dass es in der Kirchenordnung keine andere Rechtsgrundlage für eine Trennung gibt. Daher könne die Jahreskonferenz nicht darüber abstimmen.
Die Mitglieder der Jährlichen Konferenz waren damit nicht einverstanden. Als Bischof erklärte ich ihnen, dass die uns vorliegende Frage dann zu einer Rechtsfrage wird, die ich dem Rechtsrat der Gesamtkirche zur Entscheidung vorlegen werde. Bis zu einer solchen Entscheidung bleiben alle weiteren Schritte hängig. Ich teilte den Mitgliedern mit, dass jede weitere Abstimmung in dieser Angelegenheit deshalb verschoben werden muss.
Die Mitglieder setzten dann jedoch die Sitzung ohne meinen Vorsitz fort, wählten Superintendent Daniel Topalski zum Vorsitzenden, diskutierten die Anträge und stimmten schließlich in offener Abstimmung einstimmig dafür.
Am 4. April bestätigte der neue Superintendent von Bulgarien, dass er die Entscheidung vom 1. April befolgen und ausführen will. Am 6. April bestätigte der Superintendent von Rumänien, dass sie in ihrem Vorstand beschlossen haben, gemeinsam mit mir an einer respektvollen und versöhnlichen Einigung zum Verlassen der Kirche im Laufe dieses Jahres zu arbeiten.
Ich bedauere zutiefst, dass die Kirche in Bulgarien nicht bereit war, auf der Grundlage der Kirchenordnung aus der EMK auszuscheiden, und entschied, alle Verbindungen zur Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa abzubrechen. Mit der EMK in Rumänien werde ich darauf hinarbeiten, dass ein gegenseitig respektvoller Weg gefunden werden kann, die EMK zu verlassen.»
 
Bischof Dr. Patrick Streiff