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Wachsen im Glauben und Handeln aus Liebe

Die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Bulgarien-Rumänien fand vom 2. bis 5. September 2021 in Varna (Bulgarien) statt.
 
Die EMK in Bulgarien plant den Aufbau von methodistischen Klassen. Dabei handelt es sich um Kleingruppen zur Vertiefung des persönlichen Glaubens. Diese Gruppentreffen waren schon vor über 200 Jahren entscheidend für die Entwicklung der methodistischen Bewegung. Sie haben – eigentlich – auch heute noch eine grosse Bedeutung: Der Glaube an Jesus Christus führt in Beziehungen. Fast die Hälfte der Zeit der Konferenz wurde genutzt, um dieses Thema zu vertiefen. Superintendent Daniel Topalski leitete ganz praktisch zum Aufbau dieser Klassen an. Bischof Patrick Streiff ergänzte, dass sich in der Anfangszeit die sogenannten Klassen nicht vorwiegend aus Mitgliedern der methodistischen Bewegung zusammengesetzt hatten. Neben einigen erfahrenen Glaubenden nahmen vielmehr überwiegend jene Leute daran teil, die auf der Suche waren und sich nicht als praktizierende Christen verstanden.
 
In seinem Bericht nahm der bulgarische Superintendent eine zentrale Herausforderung auf: Es ist schwierig, neue Leute für die Ausbildung zur Pastorin oder zum Pastor zu berufen. Ein Grund dafür liegt beim geringen zu erwartenden Einkommen. Andererseits ist es für die Kirche schwierig, mehr Einnahmen zu generieren, da viele Kirchenglieder in Armut leben. Bereits heute ist die EMK in Bulgarien und in Rumänien von finanzieller Unterstützung aus dem Ausland abhängig. Viele junge Leute, besonders Studentinnen und Studenten, wandern ins Ausland ab und kehren selten zurück. Es muss deshalb auch geprüft werden, ob Pastorinnen und Pastoren in Zukunft teilzeitlich arbeiten sollen. Bis im kommenden Jahr soll ein Plan vorgelegt werden, wie ein Ausweg gefunden werden kann.
 
Die Arbeit der Kirche in Bulgarien und in Rumänien wurde von der Pandemie stark beeinträchtigt. Weder konnten dieses Jahr in Bulgarien die Kinderlager noch die Treffen des Frauenwerkes durchgeführt werden. Hart hat Covid-19 auch die Gefangenenseelsorge getroffen, eine wichtige Aufgabe der EMK in Bulgarien.
 
Die Gemeinden in Bulgarien und in Rumänien setzen sich für verarmte Menschen, für Kinder aus prekären Verhältnisse, für Obdachlose und Randständige ein. Sie unterstützen diskriminierte Minderheiten wie die Roma. Diese sozialdiakonischen Aktivitäten sind für viele Leute eine wichtige Überlebenshilfe. Dass der Bericht über die sozialdiakonischen Aktivitäten der längste war, widerspiegelt das grosse Engagement der Kirche.
 
Überschattet wurde die Tagung der Jährlichen Konferenz durch einen schweren Unfall wenige Tage zuvor. Dabei starben die Frau und eines der beiden Kinder eines sehr engagierten Ehepaares aus Rumänien. Um die Familie zu unterstützen und die Beerdigung vorzubereiten, blieben die rumänischen Mitglieder der Jährliche Konferenz zu Hause und nahmen über Zoom an den Gesprächen teil. Einen emotionalen Moment erlebte die Konferenz zudem auch, als einer der Lokalpastoren aus dem Spitalbett zugeschaltet wurde. Er hatte sich als Folge einer Corona-Infektion einer Amputation unterziehen müssen.
 
Die Konferenz endete mit dem Ordinations-Gottesdienst. Bischof Patrick Streiff konnte gleich zwei bulgarische Pfarrer für den Dienst als Älteste in der Kirche ordinieren: Ivaylo Ivanov aus Schumen und Krasimir Madzharov aus Gorno Ezerovo.
 
Die nächste Jährliche Konferenz wird vom 31. März bis 3. April 2022 stattfinden. Die rumänischen Geschwister haben eingeladen, die Tagung zum ersten Mal in Rumänien durchzuführen.

Quellen: Pfarrer Stefan Moll (Text) / Lokalpastor Stoyan Stalev (Foto)