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Willkommen zu verweilen

Aufgrund der nach wie vor gültigen Einschränkungen fand die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika der EMK in einer hybriden Form statt – etwa 100 Personen waren in Thun (Schweiz) anwesend; die übrigen Mitglieder nahmen online teil.
 
Hybride Kirche (physisch und online)
Der Vorstand der Jährlichen Konferenz möchte den Prozess hin zu einer hybriden Kirche fördern. Was die Gemeinden in ihren Kapellen und Kirchen tun, verliert deswegen nicht an Wert. Erfahrungen mit einer Online-Präsenz haben aber gezeigt, dass auf diese niederschwellige Weise auch Menschen angesprochen werden können, die den Schritt in die Kapellen oder Kirchen sonst vermutlich eher nicht wagen würden.
 
Wie mit dem umgehen, was wir haben?
Die EMK ist reich: an Menschen, an Geld, an Wissen und Erfahrung, an Liegenschaften, an Strukturen. Für die EMK in der Schweiz wurde nun einen Prozess angenommen, der im Blick auf den Einsatz dieser Ressourcen helfen soll. Es geht weder darum, dass eine übergeordnete Stelle den Gemeinden sagte, was sie zu tun hätten, noch darum, dass Gemeinden miteinander verglichen würden. Vielmehr geht es um gleiche Kriterien bezüglich der Auswirkungen der kirchlichen Arbeit – und darum, dass sich die Gemeinden aufgrund ihrer eigenen Entwicklung die Fragen stellen: Was hilft uns, um wirklich das zu tun, was Jesus mit uns vorhat? Und wie setzen wir folglich unseren «Reichtum» am besten ein? Wo ist es wichtig, auszubauen? Wo stecken wir fest, und es ist nötig, umzubauen? Wo gilt es auch mal etwas loszulassen und abzubauen?
 
Vom Für zum Mit
Nicht wenige Aktivitäten in Gemeinden sind von ihrer Ausrichtung her für andere Menschen. Der Vorstand der Jährlichen Konferenz hat die Gemeinden angeregt, verstärkt darüber nachzudenken, wie Wege gefunden werden können, um die Aktivitäten mit anderen Menschen zu entwickeln und durchzuführen. Es geht dabei nicht zuletzt darum, die Menschen von Konsumentinnen und Konsumenten zu Mitbeteiligten und Mitverantwortlichen zu machen. Dies schliesst auch die Zusammenarbeit mit offenen und engagierten Menschen ein, die nicht zur Gemeinde gehören.
 
Wer gehört zur Kirche?
Der Ausschuss für Theologische Fragen legte ein Dokument mit Gedanken zur Zugehörigkeit zur EMK vor. Ist es zum Beispiel möglich und für die Mission der EMK hilfreich, diese Zugehörigkeit von einer vereinsrechtlichen Mitgliedschaft im Verein EMK Schweiz zu trennen? Wie kann die Zugehörigkeit zur EMK gestaltet werden, sodass auch Menschen, die auf der Suche nach Sinn sind und letztlich die Sehnsucht nach Gott in sich tragen, diesen Schritt wagen können? Wie können Menschen, die die Fragen zur Bekennenden Gliedschaft noch nicht beantworten können, aber sich am Leben der Gemeinde schon beteiligen, ihren Willen zur Zugehörigkeit niederschwelliger bekunden?
 
Eine bunte Kirche
Gibt es in der EMK Platz für Menschen, die auf dem Fundament des Glaubens an Jesus Christus stehen und die Bibel ernst nehmen wollen, die in Fragen der menschlichen Sexualität aber unterschiedlich denken? Der Vorstand der Jährlichen Konferenz schlug den Mitgliedern unter dem Titel «Kaleidoskop» einen Weg vor, der es möglichst vielen Menschen ermöglichen soll, beisammen zu bleiben. Es geht nicht darum, dass Menschen ihre persönliche Haltung verändern müssten. Auch nicht darum, eine Einheit schaffen zu wollen, indem alle in einer Frage gleich denken. Vielmehr besteht das Ziel darin, die von Christus geschenkte Einheit zu bewahren – auch wo Menschen in einer Frage unterschiedlich denken. Die Zeit bis zur Generalkonferenz 2022 soll genutzt werden, um Gespräche zu führen und einen Weg vorzubereiten, auf dem sich Menschen mit verschiedenen Überzeugungen respektiert und integriert fühlen.
 
Personelles
• Neue Distriktsvorsteherin des Berner Distrikts (Schweiz): Brigitte Moser
• Neuer Distriktsvorsteher für die Arbeit in Algerien sowie Tunesien: Freddy Nzambe.
• Distriktsvorsteher für die Arbeit in Belgien und Frankreich (ab 1. Januar 2022): Grégoire Chahinian
• Distriktsvorsteher für die Arbeit in der französischsprachigen Schweiz (ab 1. Januar 2022): Etienne Rudolph
• Im abschliessenden Gottesdienst wurden Markus Allenbach und Chae Bin Kim zu Ältesten ordiniert.
 
 
Zusammenstellung: Urs Schweizer, Assistent des Bischofs, Zürich (Schweiz)