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Auszeichnung für methodistische Pastorin in Serbien

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist in den Ländern Mittel- und Südeuropas eine kleine Kirche. Ein Beispiel aus Serbien zeigt jedoch, dass dies nicht bedeutet, die Kirche bliebe deswegen in der Gesellschaft ohne Wirkung und würde weitgehend ignoriert.
 
Ana Palik-Kunčak wurde nicht nur im 5‘000-Seelen-Dorf Kisač geboren – sie lebte dort auch während Jahrzehnten ihres Dienstes als Pastorin der EMK in Serbien. Dabei investierte sie viel Zeit und Kraft – in die persönlichen Beziehungen zu Schulfreunden, Bekannten und Verwandten genauso wie in eine von Vertrauen und Echtheit geprägte Zusammenarbeit mit zahlreichen Einzelpersonen und örtlichen Organisationen.
 
Sie erlebte gute, friedliche, reichere Tage – aber da waren auch Zeiten, die von Unruhe, Ratlosigkeit und Hoffnungslosigkeit geprägt waren. Besonders das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts brachte verschiedene Ereignisse, deren negativen Folgenbis heute zu spüren sind. Der Zerfall des Staates, Krieg, humanitäre Nöte und einebesorgniserregende wirtschaftliche Entwicklung waren auch für die EMK eine grosse Herausforderung. Es war wichtig, die Nöte der Gegenwart zu verstehen – und eine hilfreiche Antwort zu geben. 
 
Für Ana Palik-Kunčak war es eine grosse Gnade – aber auch die methodistische Connexio am Werk – dass 2001 eine neue Kirche in Kisač gebaut werden konnte: nicht einfach nur ein neues Gebäude, sondern vielmehr ein Werkzeug, um eine offene Kirche sein zu können – mit den Menschen und für die Menschen.
 
In der politischen Gemeinde Kisač wird jedes Jahr im Oktober ein Preis für ein besonderes Engagement in einem für das gesellschaftliche Zusammenleben bedeutenden Bereich verliehen. Es war für Ana Palik-Kunčak eine besondere Überraschung und Ehre, dass sie zu den drei Personen gehörten, die mit dem «Oktoberpreis 2018» geehrt wurden – in ihrem Fall für den «langjährigen opferbereiten Dienst im kirchlichen, humanitären und gesellschaftlichen Bereich des Ortes». Eine besondere Überraschung für sie war in diesem Zusammenhang, dass die Nomination durch zwei Organisationen junger Menschen erfolgt war, die keinen direkten Bezug zur EMK haben. 
 
Schon im August 2018 war Ana Palik-Kunčak angesichts ihres Engagements im Blick auf die slowakische Minderheit in Serbien die Ehrenmitgliedschaft in der Organisation der Slowakischen Mütter verliehen worden. Die neuerliche Auszeichnung war für sie auch eine Bekräftigung ihrer Überzeugung: «Wenn wir in der Kirche treu dienen, wird es auch draussen, in der Welt, sichtbar. Hoffentlich ist es ein Stück Zeugnis geworden, damit die Welt Christus erkennt.»
 
Quelle: EMK in Serbien / Sekretariat des Bischofs Patrick Streiff, Zürich