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Gottes Liebe feiern

Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 fand in Wien die Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Österreich statt. Unter dem Motto «Wir feiern die Liebe Gottes: Wir bewirken etwas!» feierten die Mitglieder der Jährlichen Konferenz sowie zahlreiche Gäste einen festlichen Gottesdienst und eröffneten damit die 96. Tagung ihres Kirchenparlaments.
 
Die Kraft und Umsetzung des 3-Jahres-Mottos «Wir feiern die Liebe Gottes: «Machen wir Mut! – Fördern wir Entwicklung! – Wir bewirken etwas!» war eindrücklich sicht- und erlebbar in den Berichten und Diskussionen während den Konferenzsitzungen, aber auch im ganzen Miteinander dieser kleinen, sehr engagierten Konferenz. Bereits beim Eröffnungsgottesdienst, der zugleich der Einweihung des neu renovierten Kirchensaals gewidmet war, machte sich die Freude über das Erreichte breit.
 
Wir bewirken etwas!
Das Sichtbarmachen und dankbare Staunen über das, was gelungen ist oder sich auf gutem Weg weiterentwickelt hat, zog sich denn auch durch die verschiedenen Berichte, Gottesdienste und Gespräche. Im Bericht des sechsköpfigen «Steuerungsteams» zeigten sich nach dem letztjährigen Umschwenken von einer durch Kommissionen geleiteten Kirche zu einem «Netzwerk für eine christliche Weg- und Lerngemeinschaft» bereits erste Ergebnisse. Hinschauen und zuhören sind dabei grundlegend. Zum Beispiel beim Gesprächsspaziergang zu dritt oder der Präsentation der Studienergebnisse der Uni Wien «Was glaubt Österreich?», die von Professorin Dr. Regina Polak mit Fokus auf die 14- bis 25-Jährigen präsentiert wurde. So erstaunt es nicht, dass Superintendent Stefan Schröckenfuchs in seinem Bericht an die Jährliche Konferenz schrieb: «Ich wünsche mir, dass wir im Lauf der Konferenz immer wieder gemeinsam entdecken, was wir als Kirche bereits bewirken. Und ich hoffe, dass wir dadurch ermutigt werden, auch in Zukunft, und vielleicht noch etwas zielgerichteter, an Weg- und Lerngemeinschaften zu bauen.»
 
Aufgaben beenden, neue übernehmen
In einer kleinen Konferenz mit vielen anstehenden Aufgaben gilt es, die Kräfte der engagierten Personen im Blick zu behalten. Das ist den verantwortlichen Personen bewusst. Mit Bedauern, aber herzlich gesegnet, wurde Pastor Michael Nausner aus der Dienstgemeinschaft entlassen, um einen neuen Dienst in Schweden wahrzunehmen. Umso erfreulicher ist es, dass neue Pfarrpersonen gewonnen werden konnten. Die aus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg kommende Pastorin Antje Klein freut sich, die EMK kennenzulernen und ihr Amt in Wien-Fünfhaus auszufüllen. Der Amerikaner L. Michael Kelley wurde als Diakon im Ruhestand neu in die Dienstgemeinschaft der Ordinierten aufgenommen und wird seine Gaben weiterhin in Salzburg einsetzen.
 
Vor einer grossen personellen Veränderung steht auch das Diakoniezentrum Spattstrasse, das aus der EMK hervorgegangen ist und weiterhin eng mit dieser verbunden ist. Nach beinahe 20 Jahren geht Geschäftsführer Heinz Wieser Ende Juni 2025 in den Ruhestand. Roland Siegrist, Präsident des Kirchenvorstands, würdigte seinen langjährigen Dienst. Mit Klarheit auf der einen und Menschenzugewandheit auf der anderen Seite sei es ihm immer wieder gelungen, die Mitarbeitenden – inzwischen sind es 1200 – für Veränderungsprozesse zu gewinnen, die nötig wurden, weil sich das Umfeld gewandelt hatte. Nachfolger von Heinz Wieser wird Edgar Hagmüller.
 
Die an die Sitzung anschliessende «Grillerei» im Kirchengarten, wie es auf dem Programm hiess, gab noch einmal die schöne Gelegenheit, miteinander im Gespräch zu sein.
 
Gemeinsamer Gottesdienst zum Abschluss
In einem gemeinsamen Gottesdienst der Gemeinden Wien-Fünfhaus und der Englischsprachigen Gemeinde der EMK in Wien beendeten die Mitglieder der Jährlichen Konferenz die Tagung. Die Internationalität wurde beim Singen und Musizieren, aber auch bei den Lesungen und Gebeten auf eindrückliche Art erlebbar. Antje Klein wurde als Pastorin der EMK beauftragt. In seiner Predigt nahm Bischof Stefan Zürcher noch einmal Bezug auf das Motto der Konferenz und auch auf den Bericht von Superintendent Stefan Schröckenfuchs, der darin schrieb: «Wir bewirken nicht nur irgendetwas. Wir bewirken genau das, was Gott durch uns bewirken will: dass die Liebe, die Gott uns und allen seinen Geschöpfen schenkt, fliessen kann». Am Beispiel des barmherzigen Samaritaners machte Bischof Stefan Zürcher deutlich, wie Gott als Quelle der Liebe uns befähigt, Gutes zu bewirken oder, wie es das neue Vision-Statement der weltweiten EMK formuliert: «kühn zu lieben, bereitwillig zu dienen und entschlossen voranzugehen».
 
Lea Hafner, Delegierte der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika /
Bischof Stefan Zürcher
 
 
Foto: Vielstimmig Gottes Liebe feiern