Die Tagung der Jährlichen Konferenz in Österreich musste im Mai – wie in allen anderen Ländern Mittel- und Südeuropas – verschoben werden. Dennoch gibt es Interessantes zu berichten, wie die Methodisten in Österreich in der jetzigen Situation unterwegs sind. Ein Online-Studientag vom 10. Oktober 2020 gab die Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch.
Im Hinblick auf das 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2021 wollte die Jährliche Konferenz 2019 den Dreischritt von Wesleys ursprünglichen Fragen für Konferenzsitzungen aufnehmen. Im Mai 2019 stand deshalb das Thema «Was sollen wir lehren?» («What to teach?») im Vordergrund. Neben den Gesprächen an der Konferenz sollten auch weitere Zusammenkünfte das Thema vertiefen. Kurz vor dem Lock-Down im März 2020 trafen sich noch einmal alle Mitglieder der Konferenz für einen Studientag. Dabei schälten sich vier Anliegen in Verbindung mit dem Wort «Liebe und…» heraus:
Liebe und Gottesbeziehung:
-> Von Gott geliebt, üben wir uns in einer geistlichen Haltung
Liebe und Gemeinschaft:
-> Unsere Gemeinden sind Orte der Glaubens- und Persönlichkeitsentwicklung
Liebe und Beziehung zum Nächsten:
-> Gottes Liebe wollen wir mit anderen teilen. Darum üben wir uns in einer christlichen Lebenshaltung ein und wollen als Christinnen und Christen sprachfähig sein.
Liebe … und was uns sonst noch wichtig ist:
-> Wir tun dies in einer Haltung der Offenheit (open hearts, open doors, open minds). Musik und gute Fortbildungsmöglichkeiten zählen zu unseren Stärken.
Anlässlich der Jährlichen Konferenz im Mai 2020 sollte das Thema «Wie sollen wir lehren?» («How to teach?») im Mittelpunkt der Gespräche stehen. In Österreich wie anderswo ist die EMK geprägt von einer hohen Wertschätzung der Gemeinschaft. Zugleich soll Kirche sich nicht auf das Thema Gemeinschaft reduzieren. Denn im Tiefsten geht es um die Ausrichtung auf Gott, der uns Menschen stärkt, Freude erweckt und uns wachsen lassen will in der Liebe. Doch dann kam im Frühjahr das Coronavirus. Und mit ihm kam die Frage, wie Menschen und Gemeinden in einer Zeit des sozialen Distanzhaltens miteinander Gemeinschaft leben und Kontakt pflegen können. Unvermittelt drängte sich damit die Frage in den Vordergrund, wie digitale Medien ermöglichen, Distanzen zu überbrücken. Wie können digitale Medien eine Ergänzung und Erweiterung sein im vielfältigen Dienst der Kirche? Eine Überarbeitung des Internetauftritts ist in Planung. Die österreichischen Methodistinnen und Methodisten bleiben kreativ unterwegs.
Im nächsten Jahr ist die Jährliche Konferenz für den 13. bis 16. Mai 2021 geplant, voraussichtlich in Wien.
Bischof Dr. Patrick Streiff, Zürich