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Migration und Pilgerschaft

Rund 25 europäische Länder waren vertreten, als sich Anfang Oktober 2025 der Europäische Rat Methodistischer Kirchen in Hamburg zu seiner jährlichen Tagung versammelte.
 
Vom 3. bis 6. Oktober 2025 kamen rund 30 Leitende aus methodistischen, wesleyanischen und vereinigten Kirchen zum Treffen des Europäischen Rats Methodistischer Kirchen (European Methodist Council, EMC) in Hamburg zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Themen Migration und Pilgerschaft, wobei Migration als gemeinsames Anliegen aller Kirchen besondere Aufmerksamkeit erhielt.
In einem Gespräch mit Martin Mujinga, Vorsitzender des Afrikanischen Rats Methodistischer Kirchen, wurde betont, dass die Bibel eine Geschichte der Migration sei und Gott als «migrantischer Gott» an der Seite der Menschen sei, die unterwegs sind. Die gesellschaftliche Bedeutung von Migration kam in Gesprächen mit dem Hamburger Staatsrat und mit Leo Reynaldo Ferreira, Generalsekretär des Weltrats Methodistischer Kirchen (World Methodist Council, WMC) zur Sprache.
Der EMC versteht sich als Forum kirchlicher Leitungspersonen. Am Treffen fiel auf, dass männliche Pfarrpersonen überdurchschnittlich stark vertreten waren. Der Rat ist sich dieser Herausforderung bewusst und strebt eine stärkere Einbindung von Frauen und ehrenamtlich engagierten Mitgliedern an. Mehrere Personen, die jahrela die Arbeit im Rat geprägt hatten, sind inzwischen in den Ruhestand getreten. Der nun anstehende Generationenwechsel eröffnet Chancen zur Neuausrichtung.
Im Rahmen des Treffens wurde Üllas Tankler verabschiedet, der lange als Europasekretär für den General Board of Global Ministries (GBGM), die Missionsbehörde der United Methodist Church, tätig war. Die Organisation kündigte an, Anfang 2026 über die künftige Besetzung dieser Position zu entscheiden.
Zudem wurde der Antrag der Global Methodist Church auf Mitgliedschaft im EMC und im Afrikanischen Rat Methodistischer Kirchen besprochen. Beide Gremien verwiesen die Anfrage an den WMC und bekräftigten dessen Haltung, dass eine Versöhnung zwischen der Global Methodist Church und der United Methodist Church Voraussetzung für eine Mitgliedschaft sei.
Der Fonds Mission in Europa erhielt von der Britischen Methodistischen Kirche eine einmalige Spende in Höhe von rund 500 000 GBP. Mit dem Betrag werden europaweite Projekte finanziert, insbesondere solche, die internationale methodistische Beziehungen stärken.
Die Förderung ist auch im Blick auf die Arbeit der neuen European Methodist Youth and Children's Forum (EMYCF) wichtig. Für viele junge Erwachsene sind diese internationalen Kontakte eine entscheidende Möglichkeit, methodistische Identität und Gemeinschaft über nationale Grenzen hinaus zu erleben – und diesbezüglich gibt es nach Jahren ohne europäische Anlässe für Jugendliche und junge Erwachsene einen grossen Nachholbedarf.
Hingewiesen wurde auch auf das Europäische Laienseminar, das vom 9. bis 14. Oktober 2026 im italienischen Velletri stattfinden wird. Das Thema lautet «Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfung: Gibt es noch Hoffnung?» Dieses Seminar ist auch eine Chance für junge Erwachsene, die während der Pandemie keine internationalen kirchlichen Begegnungen erleben konnten – steht aber Menschen aller Generationen offen. Damit will der EMC einen weiteren Beitrag dazu leisten, dass methodistische Gemeinschaft in Europa lebendig bleibt und auch neue Generationen Verantwortung in der Kirche übernehmen.
 
Quelle: Bericht von Maria Sonnleithner / Sigmar Friedrich
 
 
Europäischer Rat Methodistischer Kirchen
Als regionale Vertretung des Weltrats Methodistischer Kirchen gibt der Europäische Rat Methodistischer Kirchen den methodistischen, wesleyanischen und vereinigten Kirchen eine gemeinsame Stimme in einer sich wandelnden europäischen Landschaft. Personen aus der methodistischen Kirchenfamilie in Europa treffen sich regelmässig, um gemeinsame Herausforderungen besser zu verstehen und sich gegenseitig zu unterstützen, damit alle Gottes Mission wirksamer erfüllen können.